Johannes Kepler Symposium on Mathematics

As part of the Johannes Kepler symposium on mathematics Dr.in Elisabeth Menschl, Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie, JKU Linz, will give a public talk (followed by a discussion) on Wed, June 20, 2001 at 15:30 o'clock at HS 10 on the topic of "Die Faszination der Harmonie: Pythagoras und Kepler" . The organziers of the symposium,

O.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Langer,
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Larcher
A.Univ.-Prof. Dr. Jürgen Maaß, and
die ÖMG (Österreichische Mathematische Gesellschaft),

hereby cordially invite you.

Series A - General Colloquium:

The intention is to present general information not only to experts, but also to students and guests from outside the mathematical institutes.

Die Faszination der Harmonie: Pythagoras und Kepler

Die Pythagoräer waren davon überzeugt, daß es in der Natur mathematische Beziehungen gibt, die durch die menschliche Vernunft entdeckt werden können, diese Überzeugung hat ihren Ursprung in der Entdeckung des Pythagoras, daß die musikalische Harmonien mit mathematischen Brüchen in Beziehung gesetzt werden können. Die Pythagoräer glaubten auch im Kosmos musikalische Harmonien feststellen zu können, sie brachten die Bewegungen der Himmelskörper mit Tönen in Verbindung, woraus sich dann eine "Harmonie der Sphären" ergab.

Kepler fühlte sich aus ästhetischen und theologischen Gründen vom heliozentrischen System angezogen, er widmete sein Leben der Entdeckung jener mathematischen Harmonie, nach der Gott die Welt geschaffen haben muß. Kepler betrachtete die Geometrie als Urbild des Kosmos und zweifelte nicht daran, daß Unterschiede zwischen Beobachtung und Theorie auf noch unentdeckte mathematische Harmonien zurückzuführen seien.

Kepler Entdeckung seines dritten Gesetzes ist ein glänzendes Beispiel der Anwendung von pythagoräischen Prinzipien Als überzeugter "Pythagoräer" glaubt er, daß es kein Zufall sein kann, wenn eine mathematische Beziehung auf die Phänomene "paßt".

Dr. Elisabeth Menschl ist Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der JK Universität in Linz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, Gender Philosophy und Philosophieren mit Kindern.