Johannes Kepler Symposium on Mathematics

As part of the Johannes Kepler symposium on mathematics Reinhard Siegmund-Schultze will give a public talk (followed by a discussion) on Thu, Jan. 31, 2002 at 16:00 o'clock at HS 10 on the topic of "Die Förderung der Mathematik durch Rockefeller Stiftungen zwischen den beiden Weltkriegen" . The organziers of the symposium,

O.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Langer,
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Larcher
A.Univ.-Prof. Dr. Jürgen Maaß, and
die ÖMG (Österreichische Mathematische Gesellschaft),

hereby cordially invite you.

Series A - General Colloquium:

The intention is to present general information not only to experts, but also to students and guests from outside the mathematical institutes.

Die Förderung der Mathematik durch Rockefeller Stiftungen zwischen den beiden Weltkriegen

Die Liste der zwischen 1923 und 1931 von Rockefeller mit Auslandsstipendien geförderten jungen Mathematiker liest sich wie ein "Who's Who" der Mathematik: Banach, A.Weil, van der Waerden, Vietoris, von Neumann, usw. Aber die Förderung war selektiv: wenig Frauen, Bevorzugung nordamerikanischer gegenüber europäischen Kandidaten, nahezu keine Asiaten, Afrikaner, Südamerikaner. Letztere kamen erst in den 30er Jahren in das Gesichtsfeld nordamerikanischer Stiftungen, als es auf den Krieg zuging. Zu dieser Zeit wurden auch weitere Mathematiker wie E.Noether, Hadamard, Tarski mit Rockefellers Emigrationsbeihilfen aus Europa gerettet. Die zweite große Wirkung Rockefellers waren die Institutsneubauten in Göttingen und Paris (1926-1929). Während in Göttingen die Naziherrschaft bald alles zerstörte, war dem Institut Henri Poincaré unter Emile Borels Leitung eine längere Wirkung beschieden, besonders was den Aufschwung der Franzosen in den theoretischen Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung betrifft. Trotz dieser Unterstützung erscheint rückblickend das Rockefeller-Engagement in Europa in erster Linie als eine Vorleistung für die Dominanz amerikanischer Mathematik nach dem Zweiten Weltkrieg.