Im Rahmen des Johannes-Kepler-Symposiums für Mathematik wird
Prof. Dr. Hartwig W. Thim (Johannes Kepler Universität Linz) am
Mittwoch, 22.01.2003 um 17.00 Uhr im Hörsaal 10 einen öffentlichen Vortrag
(mit anschließender Diskussion) zum Thema 'Experimentelle Widerlegung der relativistischen Zeitdilatation' halten, zu dem die
Veranstalter des Symposiums, O.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Langer und
A.Univ.-Prof. Dr. Jürgen Maaß, hiermit herzlich einladen.
Der Intention des Symposiums entsprechend ist der Vortrag so konzipiert,
daß er nicht nur für Spezialisten, sondern auch für Studierende
aller Semester und Gäste von außerhalb der Universität interessant ist.
Experimentelle Widerlegung der relativistischen Zeitdilatation
Nach der speziellen Relativitätstheorie gehen relativ zu einander bewegte
Uhren langsamer, von relativ zu einander bewegten Zwillingen altert also
jeweils der andere langsamer. Der dafür verantwortliche Mechanismus
ist die aus den Lorentz-Transformationen abgeleitete 'Zeitdilatation'
oder 'Zeitdehnung'. Schon im Jahre 1911, also bereits 6 Jahre nach
dem Erscheinen der Arbeit von Einstein, wies Langevin auf einen Widerspruch
in dieser Folgerung hin, daß nämlich jeder den jeweils anderen Zwilling langsamer
altern sieht, da es laut Relativitätstheorie ja nur auf die Relativbewegung zwischen
den Zwillingen ankommt und nicht darauf, wer vorher beschleunigt wurde.
Welcher Zwilling ist also tatsächlich jünger?
Dieser als 'Zwillings-Paradoxon' bekannte Widerspruch wurde nun durch
ein an der Universität Linz von Professor Thim durchgeführtes Experiment
aufgelöst. Mit Hilfe eines Mikrowellen-Interferometers konnte nämlich nachgewiesen
werden, dass es die ebenfalls auf der Zeitdilatation basierende „transversale
Dopplerverschiebung“ gar nicht gibt, obwohl dieses als „relativistischer Dopplereffekt“
bekannte Phänomen bisher als gesichert angenommen wurde. Die Meßergebnisse
wurden bereits veröffentlicht und in Deutschland und USA auf Kongressen vorgetragen,
zuletzt im Mai 2002 bei der IEEE Meßtechnik-Tagung* in Anchorage, USA.
Damit wurde die spezielle Relativitätstheorie das erste Mal experimentell eindeutig
widerlegt, was für die moderne Physik weitreichende Konsequenzen nach sich
ziehen wird. Die Relativitätstheorie wird allerdings schon längere Zeit aufgrund ihrer
Inkompatibilität mit der Quantenmechanik in Frage gestellt. Erst kürzlich forderte
der frühere Herausgeber von 'Nature', Sir John Maddox, in einem Vortrag beim
Wissenschaftstag 2001 der Österreichischen Forschungsgemeinschaft im Hotel
Panhans am Semmering die Aufgabe der Relativitätstheorie.
Im Vortrag werden die theoretischen Grundlagen auch für Laien verständlich
dargestellt und das Experiment vorgeführt.
* H. W. Thim, 'Absence of the transverse Doppler shift at microwave frequencies',
Digest of the IEEE Instrumentation and Measurement Technology Conference 2002,
pp. 1345-1348, ISBN 0-7803-7218-2, ISN 5281 and IEEE Catalog Number 00CH 37276
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