Im Rahmen des Johannes-Kepler-Symposiums für Mathematik wird
Prof. Dr. Rainer Born (Johannes Kepler Universität Linz) am
Mittwoch, 19.05.2002 um 17.00 Uhr im Hörsaal 10 einen öffentlichen Vortrag
(mit anschließender Diskussion) zum Thema "Mathematik, Logik, Philosophie; G. Frege: Großvater der
analytischen Philosophie" halten, zu dem die
Veranstalter des Symposiums, O.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Langer und
A.Univ.-Prof. Dr. Jürgen Maaß, hiermit herzlich einladen.
Der Intention des Symposiums entsprechend ist der Vortrag so konzipiert,
daß er nicht nur für Spezialisten, sondern auch für Studierende
aller Semester und Gäste von außerhalb der Universität interessant ist.
Mathematik, Logik, Philosophie
G. Frege: Großvater der
analytischen Philosophie
M. Dummett hat Frege als den Großvater der (Sprach-)
Analytischen
modernen Philosophie bezeichnet. In diesem Sinn ist es das Ziel
des
Vortrages, die Bedeutung Freges für Logik, (Philosophie der)
Mathematik, Linguistik, moderne formale Semantik/Modelltheorie
etc. in
einem ausgewogenen wechselseitigen Bezug zwischen den
historischen
Wurzeln einerseits und den jeweiligen einzelwissenschaftlichen
Sach-
bzw. Problemlagen andererseits darzustellen. Dazu sollte man im
Prinzip von der (untechnisch formulierbaren) Problemlage in Freges
Dissertation und Habilitationsschrift ausgehen, die beide implizit
(d.h. realisiert im mathematischen Kontext) wesentlich mehr an
Philosophie enthalten, als gemeinhin zugestanden wird. (Letzteres
insbesondere in Reaktion auf und in Erweiterung von Kant und als
Vorarbeit und Grundlage für Wittgenstein, der als Logiker und
Maschinenbauingenieur zum eigentlichen Begründer der modernen
analytischen Philosophie wurde.) Dasselbe gilt auch für die
"Reihenlehre", den 3.Teil der Begriffsschrift, in der die moderne
Pradikatenlogik entwickelt wurde). Auf diesem Boden ergibt sich
ein
besseres Verständnis der Ursprünge und Ziele der sogenannten
"Analytischen Philosophie", aber auch eine bessere Möglichkeit,
das
Verbindende und die gemeinsamen Problemstellungen zwischen
klassischer/traditioneller und moderner Philosophie (insbesondere
mit
Bezug auf Mathematik, Informatik und unser Wissenschafts-
Verständnis
im allgemeinen) heraus zu arbeiten und für aktuelle Diskussionen
und
Problemstellungen [Künstliche Intelligenz/Expertensysteme,
Wissensmanagement, (Wirtschafts-) Ethik] fruchtbar zu machen.
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